Schmerztherapie/ Methadon DL

Ich stelle heute mal zwei meiner alten Beiträge hier ein. In beiden Beträgen geht es um Methadon DL. Dazu gab es gerade auch eine TV-Sendung

Über die Bezeichnungen, DL, D und L erkläre ich hier nichts. Das läßt sich im Netz nachlesen.

Ich schreibe hier über das Methadon DL

Seit Methadon einen festen Platz in der Substitutionstherapie Heroinabhängiger hat, ist es in aller Munde.  Leider hat das auch dazu geführt Methadon als „Ersatzdroge“ zu bezeichnen. Das ist aber völlig falsch. Methadon ist keine Droge, denn Methadon als Schmerzmittel in dieser Form, macht keinerlei Trips, Kicks oder wie sonst man das nennt. Im Gegenteil, die Eingewöhnung / Aufdosierung die absolut notwendig ist, ist begleitet von weniger angenehmen Nebenwirkungen. Vor allem Übelkeit. Wenn man es unbedingt so bezeichnen will, dann ist es ein Drogen – Ersatz.

Methadon besetzt (vereinfacht erklärt) die Stellen im Gehirn, an denen ansonsten das Heroin andockt. Damit wird die „Gier“ auf die Droge unterdrückt und die Betroffenen können dadurch ein weitgehend normales Leben führen. Das Ganze ist natürlich im Detail ein wenig komplizierter und hat noch einige weitere Aspekte, das ist hier jetzt aber nicht wichtig und wer da mehr wissen möchte, wird im Netz fündig.

Es gibt in der Schmerztherapie eine Art Rangliste. (Eigentlich logisch dass man nicht mit den heftigsten Mitteln beginnt) Da steht Methadon ziemlich weit oben und ohne vorher nicht mit anderen Mitteln behandelt worden zu sein, also ohne eine schon vorangegangene Behandlung mit Morphinen, gibt es keine Opiate.

Ob das Sinn macht, oder nicht, ist eine andere Sache. Diese beiden Medikamentengruppen haben unterschiedliche Nebenwirkungsprofile und meiner Meinung nach, sollte es da nicht nach Rangordnungen gehen. Da sollte nach anderen Gesichtspunkten entschieden werden, aber das habe nicht ich zu entscheiden.

Leider gibt es auch bei den Ärzten erheblich Wissenslücken was Methadon angeht. Auch Ärzte haben leider oft nicht viel mehr dazu als „Ersatz-Droge“ im Kopf und ganz genau so wird man dann auch angesehen. Ich habe eine lange Odysee hinter mich gebracht, bis ich mein erstes Rezept in den Händen hatte.

Die Apothekerin meines Vertrauens ist zum Glück sehr gut informiert und sie hat praktisch an allen Stellen, an denen ich damals vergeblich angefragt hatte, inzwischen Aufklärungsarbeit betrieben. Auch bei Ihren Angestellten, die sich teilweise wirklich lächerlich benommen haben, wenn sie mit meinem Methadon-Rezept das erste Mal zu tun hatten.

In einer reinen Schmerzambulanz wurde mir z. B. erklärt: „dürfen wir nicht rezeptieren“ was absoluter Humbug ist, denn wenn eine Schmerzambulanz keine BTM-Rezepte ausstellen darf (und mehr ist dazu nicht notwendig), kann sie dicht machen. Ich bekam auch zu hören:  „ das geht nur stationär“  ebenfalls von einem Schmerzarzt und ebenso Quark.

So und ähnlich ergeht das leider einem sehr großen Anteil an Krebspatienten die schon lange, auch ganz streng medinzinrechtlich gesehen, das Recht hätten, Methadon als Schmerztherapie zu erhalten.

Ich habe mein erstes Rezept von einem etwa 600 km entfernten palliativ Arzt erhalten  (an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Gabi, die mich da hin gekarrt und begleitet hat) im Anschluss hat sich mein Onkologe kundig gemacht und die weiteren Rezepte waren kein Problem mehr.

Zuvor hatte ich schon geraume Zeit ein Morphinpräparat als Schmerzmittel. Damit kam ich aber überhaupt nicht zurecht. Das Morphinzeug hat meinen sowieso schon niedrigen Blutkdruck komplett in den Keller gefahren und entweder war ich einigermassen schmerfrei aber nicht wirklich in der Lage mich aufrecht zu bewegen, oder ich mußte mich mit einem gewissen Maß an Schmerzen irgendwie abfinden.

Methadon wird in kleinen Schritten aufdosiert und gleichzeitig kann mit Haldol Tropfen gegen die Übelkeit gekämpft werden. Haldol ist sozusagen die extrem verschärfte Form von Paspertin, welches nicht mehr auf dem Markt ist. Mit zwei, drei Tropfen Haldol hatte ich meine Übelkeit gut im Griff und nach ein paar Wochen war das sowieso kein Thema mehr.

Es ist für mich auch überhaupt kein Problem, wenn ich mal eine Einnahme vergesse (was recht regelmässig passiert und ich als ein gutes Zeichen sehe) habe ich keinerlei Probleme. Also auch was man so über „Abhängigkeit“ hört, ist nicht ganz so dramatisch, wie es manchmal dargestellt wird. (bei den meisten Schlafmitteln z. B. ist das genau anders herum) Das war allerdings auch schon bei dem Morphin-Präparat kein Problem für mich. Da konnte ich auch mal einfach ein paar Tage aussetzen und habe von einem Entzug so überhaupt nichts bemerkt.

Vergesse ich von meinem Methadon aber mal über ein paar Tage hintereinander immer mal wieder eine (von zwei täglichen)  Einnahmen, merke ich das schnell deutlich an den Schmerzen und mein Schlaf wird auf sofort wieder schlecht.

Ich war unter anderem auf Methadon aufmerksam geworden, weil ich mit dem Morphinpräparat so überhaupt nicht klar kam und auf Artikel gestossen war, in denen ein Zusammenhang mit einer „Krebswirkung“ hergestellt wurde.

Es gibt Krebsarten, bei denen durch Methadon eine bessere Wirkung der Chemotherapie erreicht wird.

Da sind unter Methadon und Chemo schon Tumore und Metastasen verschwunden. Das passiert nicht bei allen Krebsarten, ist aber eine Option, die ich nicht auslassen wollte. Zumal ich sowieso dringend ein besseres Schmermittel benötigt habe.

Besonders erfolgreich nachgewiesen wurde diese „Krebswirkung“  bei Hirntumoren wie dem Glioblastom. Aber eben nicht nur. Es gibt aus ganz unterschiedlichen Ecken diverse Erfolgsgeschichten (auch dazu ist im Netz viel zu finden).

Ich nehme nun seit etwa 18 Monaten Methadon, aber verschwunden oder kleiner geworden ist bei mir nichts.  (Nachtrag `11 2016: in der Leber sind keine Metastasen mehr sichtbar)

Ich würde aber trotzdem auf keinen Fall auf das Methadon verzichten wollen.

Ich hatte über 20 Jahre Schlafstörungen vom feinsten. Das ging von extrem schlechtem Einschlafen, bis hin zu stündlichem nächtlichen Erwachen . . . .  Ich war nie ausgeschlafen oder fit. Dann hatte ich schon immer ein recht niedrigen Blutdruck, der durch das Morphinpräparat oft komplett in den Keller gerauscht ist. Also entweder einen hohen Schmerzlevel oder einen dröseligen Kopf. Das hatte mit einem einigermassen lebenswerten Leben, nicht sehr viel zu tun. Von Leistungsfähigkeit oder Konzentrationsproblemen, rede ich noch gar nicht. Immer müde, aber nicht vernünftig schlafen können. Das kostet auf Dauer ganz enorm Kraft (was der Krebs sicher auch gerne für sich nutzt).

Mit dem Methadon war das schlagartig verschwunden.

Ich kann gut einschlafen und mein Schlaf hat eine gute Qualität. Das ist kein synthetischer Schlaf wie durch Schlafmittel (die ich natürlich auch mal ausprobiert hatte, aber danach grundsätzlich ablehne), sondern ein sich natürlich anfühlender, tiefer und erholsamer Schlaf.

Natürlich gibt es auch heute immer mal eine Nacht die weniger gut ist. Auch heute gibt es Nächte in denen ich nicht durchschlafe. Aber das ist die Ausnahme geworden und hat dann eigentlich immer einen (meist leicht erklärbaren) Grund.

Meine Lebensqualität hat sich dadurch mehr als verbessert. Ich bin tagsüber ein ganz anderer Mensch. Ich kann mit meinen Tagen jetzt wieder etwas anfangen. Außerdem sind die Schmerzen die ich durch die Metastasen im gesamten Skelett (vom Schienbein bis zum Schädelknochen in jedem Knochen, in jeder Rippe, tlw. mehrere, in jedem Wirbel… eben im ganzen Skelett) habe, deutlich erträglicher. Diese verbesserte Lebensqualität, durch vor allem die erhebliche Schlafverbesserung, verdanke ich einzig und alleine dem Methadon.

Ich persönlich gehe davon aus, dass diese „Krebswirkung“ des Methadons in Verbindung mit einer Chemotherapie, eine Frage des Genfehlers des jeweiligen Krebses ist. Also nicht eine Frage des Organs das vom Krebs betroffen ist, sondern der Gene die da beschädigt sind. Daher ist es meiner Meinung nach, immer einen Versuch wert.

Sehr wichtig ist auch, dass diese Krebswirkung nicht in Verbindung mit jeder Chemo funktioniert und das muss man mit entsprechenden Fachleuten ganz genau absprechen. Leider gibt es von denen nicht sehr viele. Ich weiß von Fällen, in denen Onkologen ganz genau die falsche Chemo dazu verordnet hatten, aber behaupteten, sich damit auszukennen.

Also für Alle die davon betroffen sind: Bitte wirklich gut erkundigen. Es gibt einige Anlaufstellen und auch eine geschlossene Facebook-Gruppe dazu. Ich bin natürlich für Rückfragen auch erreichbar.

Außer den anfänglichen Nebenwirkungen in der Eingewöhnungszeit (was man aber in Griff bekommt und nicht wirklich lange geht), kann ich absolut nichts negatives über Methadon berichten. Natürlich hat auch Methadon weniger tolle Nebenwirkungen. Zum Beispiel legt es gerne den Darm oder auch Magen in eine Art Tiefschlaf. Aber das ist wirklich mehr als leicht und mit ganz unterschiedlichen Mitteln, gut in den Griff zu bekommen. Aber fast immer muß man eben irgendetwas tun und darf das auf gar keinen Fall ignorieren In meinem Fall, hebt sich diese Nebenwirkung, fast komplett mit der exakt gegenteiligen Nebenwirkung meiner Chemo  (Xeloda/Capecitabine), auf.

Eine gute Schmerzbekämpfung, ohne schlechten Einfluß auf meinen Blutdruck wollte ich haben und ich habe viel mehr bekommen.

 

NACHTRAG:  nachdem mir nun ein paar Fragen gestellt wurden, möchte ich darauf hinweisen, dass es noch ein paar Einträge mehr zum Thema Methadon hier gibt und die solltet Ihr VOR den Fragen auch lesen. Da erledigt sich vermutlich die eine oder ander Frage von selbst.

36 Gedanken zu “Schmerztherapie/ Methadon DL

  1. Dein Beitrag war sehr aufschlussreich! Meinem Opi geht es genauso. Keiner möchte ihm Methadon verschreiben. Wo bekomme ich das ohne Rezept her?

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    • Hallo Malte,
      Die Einnahme von Methadon DL, macht nur zu bestimmten Chemotherapien Sinn und nicht bei allen Krebserkrankungen oder Metastasen.
      Methadon DL bekommt nur mit einem BTM-Rezept. Manche Onkologen oder Ärzte in der palliativ Medizin, kennen sich damit aus.Andere Wege sind mir unbekannt.

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  2. Hallo Sue, ich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen….und finde diesen ganz toll!
    Ich lebe in Wien und werde in ein paar Tagen 54 Jahre alt. Auch ich bin seit einem Jahr unheilbar an fortgeschrittenem Brustkrebs erkrankt. Hatte 2011 das erste Mal mit Brustkrebs Bekanntschaft gemacht, hormoneller Brustkrebs – brusterhaltende OP – 30 Bestrahlungen, danach 5 Jahre lang Nolvadex, Trenatone/Zoladex Spritzen und Zometa Infusionen……. und dann im Mai 2016 die neuerliche Diagnose: der Brustkrebs ist zurückgekehrt in beiden Brüsten! und hat in das gesamte Skelett gestreut 😦 ich nehme seither Exemestan und bekomme alle 4 Wochen XGEVA gespritzt (wegen der Knochenmetastasen) von Juni bis November hab ich Avinitor in Tabletten bekommen, das habe ich jedoch nicht gut vertragen, und seit Dezember 2016 nehme ich IBRANCE in Tablettenform. Meine Knochenschmerzen sind das einzige was mir jeden Tag zeigt, dass ich Knochenmetastasen habe, ich möchte dich nun fragen ob Methadon sich mit IBRANCE verträgt? Meine Palliativärztin, wo ich jede Woche zur Akupunktur bin, (privatarzt) würde mir Methadon verschreiben, würde es auch die Knochenmetastasen beeinflussen? Was meinst du?
    Ich bedank mich jetzt schon mal für deine Antwort, ganz liebe Grüße aus Wien
    Andrea

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      • Hallo Liebe Sue, bin auch gerade zufällig auf deinem Blog gelandet und bin sehr froh darüber. bin in einer ähnlichen Situation wie Andrea…

        2011 wurde bei mir das erste Mal Brustkrebs diagnostiziert (Hormonabhängig). Hatte Chemo (FEC und DOC) und 30 Bestrahlungen, danach 2 Jahre Zoladex. Ich sollte 5 Jahre lang Tamoxifen nehmen, aber im 4. Jahr kam der Krebs zurück. Ich habe Metastasen in der Leber und in der gesamten Wirbelsäule. Wärst du so lieb und leitest mir die Mail an Andrea einfach weiter, vielleicht hilft es mir auch weiter…

        LG
        Anna

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  3. Hallo, ich möchte auch begleitend für meine Mutter die Brustkrebs hat und Chemo D,L Methadon verschreiben lassen. Wie ist die genaue Mischung bzw. Bezeichnung für dieses Methadon in der Krebstherapie und wie wird es dosiert? Z.B. über Körpergewicht oder wie? Gruß Stefan

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  4. Hallo, ich möchte für meine Mutter mit met. Overial-Ca ebenfalls Methadon verschrieben bekommen. Der behandelnde Arzt ist aufgeschlossen fragte aber was genau auf dem BTM-Rezept stehen soll.
    Vielen Dank für den Blog

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  5. Hallo, bei meiner Frau (55) wurde vor ein paar Wochen Lungenkrebs mit Matastasen in Leber Hirn festgestellt. Sie wird nun einer Chemotherapie mit Carboplatin und Pemetrexed unterzogen. Die zweite Gabe ist grad gegeben worden. Wir möchten mit Methadon die Chemo unterstützen. Mittlerweile habe ich einen Aphoteker gefunden, der uns das Methadon DL mixen würde. Wir haben nur noch keinen Arzt, der es verschreiben würde. Hier meine Fragen: Gibt es Ärzte in Norddeutschland, die es verordnen würden? Wovon hängt die Dosierung ab? Wie heißt die geschlossene FB-Gruppe?

    Ich wünsche Ihnen alles Gute und würde mich freuen, wenn Sie uns weiterhelfen könnten.

    Thorsten Gerdes

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  6. Hallo Sue,
    schön, dass es diesen Blog gibt 🙂
    Ich habe einige Fragen und würde mich sehr über eine Antwort freuen 🙂
    Ich habe Methadon verschrieben bekommen, aber methaddict als Tablette 5mg, der Arzt sagte, dass es ein D,L- Methadon ist, aber halt nicht als Tropfen…
    Weißt du ob Methadon unterstützend bei der Chemotherapie mit Carboplatin und Gemcitabin hilft bzw. wo ich das erfragen kann? Denn deshalb will ich es in erster Linie nehmen….
    Ganz liebe Grüße und bestes Wohlbefinden wünsch ich dir 🙂
    Kat

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  7. Hallo Sue,
    ich finde Deinen Blog sehr informativ.
    Du sagst das nicht alle Chemos mit dem Methadon wirken.
    Mein Mann und mich würde interessieren wie Du von Chemos erfahren hast die nicht wirken.
    Und welche das sind.
    LG
    Michaela

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  8. Hallo Sue
    Vielen Dank für deinen Blog. Er ist für uns sehr aufschluss- und hilfreich. Meine Frau hat Brustkrebs in fortgeschrittenem Stadium mit diversen Metastasen. Wir kommen aus der Schweiz. Die aktuellen Fragestellungen um Methadon als Chemo-Ergänzung werden auch hier heiss diskutiert. Wir stellen leider fest, dass sich unsere Onkologen zu einem Kampf gegen Methadon rüsten, mit allen Dogmen die offenbar dazugehören. Wir haben leider erfolglos versucht, Methadon als Schmerzmittel zu bekommen. Wir erwaten keine Heilung, sondern erhoffen uns lediglich eine Verbesserung der Lebensqualität. Kannst du uns einen Tipp geben, an welche Stellen wir uns in der Schweiz wenden können, um eine Beratung über die Anwendung von Methandon und natürlich auch ein Rezept zu bekommen.
    Vielen Dank für deine Hilfe
    Remo

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    • Hallo Remo,

      Wie im Blog mehrfach geschrieben, kann ich KEINE Ärzte nennen !!!! Du bedankst Dich für eine Hilfe die ich leider nicht leisten KANN.
      In Deutschland ist Methadon DL zur Schmerztherapie zugelassen und es kann jedem Patienten bei dem Morphine nichts bringen, per BTM verschrieben werden. Aber selbst da gibt es hier auch allerhand Probleme. Leider meist durch Unwissenheit verursacht. Da müssen dann Patienten die Ärzte irgendwie aufgeklärt bekommen.

      Bei Facebook gibt es eine geschlossene Gruppe zum Thema Methadon DL, Dort kommt Ihr vielleicht weiter.

      Gruß
      Sue

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  9. Hallo Sue,
    Danke für deine tolle Seite. Könntest du mir sagen, von welchem Hersteller das Methadon kam und wie der Firmenname lautet? Hatte dein Arzt als Begründung Schmerztherapie angegeben? Welche Dosierung hattest du genau bekommen? Und wie oft täglich musstest du es nehmen?
    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Frieda

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    • Hallo Frieda,
      Wie in all meinen Beiträgen erwähnt, gibt es KEIN Fertigprodukt und muss jedesmal in der Apotheke angemischt werden. Und zwar nach den Angaben auf einem BTM-Rezept. Was genau darauf stehen muss, kannst Du im folgenden Link nachlesen. Dort steht auch alles mögliche zur Dosierung. Man nimmt das im allgemeinen 2 mal tägl. und das meist für den Rest des Lebens.
      Verschreiben dürfen das die Ärzte nur als Schmerzmittel und nur dafür ist es zugelassen. Auch das steht in all meinen Beträgen zum Thema.

      Klicke, um auf Daten-Rezeptur-Methadon.pdf zuzugreifen

      Gruß

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  10. Hallo Sue,
    ich finde es ganz toll was du hier schreibst.
    Auch ich habe eine Frage an dich.
    Ich habe Brustkrebs, bin BE operiert, ohne Metastasen.
    Weitere Schulmedizin habe ich abgelehnt. Es war Bestrahlung und Antihormontherapie angedacht gewesen.
    Ich habe heute Methadon auf meinen Wunsch verschrieben bekommen, mein Arzt kennt sich allerdings nicht aus.
    Ich habe vorher noch keine Schmerzmittel genommen.
    Die Schmerzen die ich habe sind erträglich und haben mit dem Krebs nichts zu tun.
    Wahrscheinlich Fibromyalgie.
    Ich würde Methadon nur nehmen, um meine noch vorhanden Tumorzellen (über Bluttest nachgewiesener Apo10 Wert)
    zur Apoptose anzutreiben.
    Was hältst du davon und wie soll ich es dosieren, um möglichst keine Übelkeit zu bekommen.
    Ich bin momentan etwas verunsichert, vielleicht habe ich zuviel darüber gelesen.
    Vielleicht kommt ja auch so kein Rezidiv…………..
    Ich danke dir schon mal im Voraus.
    Carmen

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    • Dass Dir Dein Arzt Methadon verschrieben hat, halte ich in Deiner Situation für absolut verantwortungslos, gefährlich und maßlos übertrieben. Methadon als Schmerzmittel macht nur Sinn, wenn alle anderen Schmerzmittel vorher versagt haben. Wenn Du kaum Schmerzen hast, ist mir das komplett unverständlich.
      Auf Krebs hat Methadon überhaupt nur eine eventuelle Wirkung, wenn gleichzeitig eine Chemotherapie läuft.
      Du hast weder entsprechende Schmerzen, keine anderen Schmerzmittel ausprobiert, keine Metastasen und keine Chemotherapie. Da ist Methadon einfach nur falsch.
      Du solltest kein Methadon nehmen.
      Gruß

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      • Alles klar, vielen Dank für die Auskunft. Dann lass ich das einfach………………..VG

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      • Hallo sue ,meine mutter hat gerade jetzt ihre erste chemo ,sofort nach dem behandlungsgespraech(bauchspeicheldruese morena) heute.der arzt nickte mir nur zu als ich fragte,,ja dann muss ich einen arzt suchen der ihr das verschreiben kann…………hilfe

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  11. Hallo Sue,
    Ich schreibe Dir, weil Du exakt die gleiche Chemotherapie erhälst (bzw. erhalten hast?) wie meine liebe Mutter. Sie leidet an Metastasen (Leber, Wirbelsäule, Schädeldach, Rippe, Darmbeinschaufel) sowie aktuell einem Thoraxwandrezidiv links) .
    Sie führt die Chemo mit Xeloda (Tabletten 3-0-3) seit 20.09. abends durch… seitdem besteht ununterbrochen starke Übelkeit, völliger Appetitverlust, ausgeprägte Müdigkeit und Kraftlosigkeit.
    Am 22.09. habe ich sie ins Krankenhaus gebracht, ihr Zustand besserte sich auch nach Infusion mit Ranitidin nicht, sie wurde stationär aufgenommen. UND JETZT KOMMTS: Die Oberärztin „schiebt“die Übelkeit auf die Einnahme des D/L-Methadons zur Chemo und drängt darauf, es abzusetzen, es würde sich mit Xeloda nicht „vertragen“. Meine Frage an Dich ist nun:
    Hast Du ähnliche Probleme, da Du doch ebenfalls Xeloda erhälst???
    Hat man Dir auch gesagt, dass die Kombination aus Xeloda +D/L-M. nicht geht?
    Die Onlologin hat uns förmlich vor die Wahl gestellt, uns für eines (Chemo oder D/L-M) zu entscheiden…

    Ich bin jetzt völlig ratlos, zumal auch ein Anruf in der Praxis Hilscher für mich nicht zu einer Antwort führte, es wurde lediglich gesagt: „… beides kann Übelkeit auslösen…“ das wusste ich aber doch schon, auf meine Frage, ob die Kombination beider Substanzen massive Übelkeit auslöst, wurde aber nicht explizit geantwortet. Für eine schnelle Antwort wäre ich Dir sehr dankbar. Liebe aber verzweifelte Grüße, Susanne

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    • Ich nehme jetzt seit etwa fünf Jahren, Xeloda mit Methadon und es gab keinerlei Probleme bisher mit dieser Kombination. Aber jeder Körper reagiert ein wenig anders und was bei mir klappt, geht bei jemand anderem ev. schief. Da gibt es leider keine Garantien.
      Ich würde an Euerer Stelle das Methadon ganz langsam runter dosieren . . . . vielleicht löst das das Problem schon.
      Falls nicht, würde ich bei der Chemo ein wenig reduzieren und abwarten ob das was bringt. Auf keinen Fall würde ich eines von beidem einfach absetzen. Bei Methadon kann es schwere Entzugserscheinungen geben und auf eine wirksame Chemo würde ich sowieso nicht verzichten wollen.
      Gegen die Übelkeit könnte Ihr mal noch Haldol-Tropfen ausprobieren. Mit drei Tropfen, jeweils 15 Min. vor dem Methadon, ist das vielleicht auch eine Möglichkeit. Aber nicht mehr nehmen, das macht ansonsten irre müde und schlapp.
      Eine wirklich endgültige Lösung kann ich Dir leider auch nicht nennen. Dazu reagiert der menschliche Körper einfach zu unterschiedlich. Auch die Aussage, dass das nur vom Methadon kommen könnte, ist ziemlicher Quark und ein reines Vorurteil. Es gibt genug Chemotherapien bei denen sich die Menschen reihenweise die Seele aus dem Leib kotzen, ganz ohne Methadon . . .
      Am Ende muss der Patient selbst entscheiden. Der Arzt ist ein Berater und kann nicht über den Kopf eines Patienten hinweg entscheiden.

      Lieben Gruß
      Sue

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      • Liebe Sue, wollte mich noch ganz herzlich für Deine Nachricht bedanken… die Reduktion des D/L-M haben wir schon vorher versuchsweise durchgeführt, jetzt klappt es besser…
        Liebe Grüße, Su

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  12. Liebe Sue, Danke für Deine informative, tolle Seite. Ich (44 J.) habe meine Diagnose (im Juni 2017) Brustkrebs mit Metastasen in Knochen und Leber unoperierbar und unheilbar erhalten. Habe anschliessend Bestrahlungen und eine Chemotherapie und zusätzlich von meinem Hausarzt unterstützend die Methadon Tropfen dazu genommen. Ich hatte keine OP. Wir hatten Erfolg (was auch immer geholfen hat) und die Leber verkleinerte sich wieder in ihre normale Grösse zurück. Nach der Chemotherapie setzte ich das Methadon wieder ab.
    Mein Onkologe (er hatte gar keine Freude daran, dass ich Methadon nahm) verschrieb mir nun die Nolvadex Tabletten, die ich seit ca 3 Wochen auch nehme. Meine Frage, ist das nicht auch eine Form von einer Chemotherapie? Denn dann würde ich gerne das Methadon wieder einnehmen, dann könnte ich evtl. auch wieder besser nachts schlafen oder Durchschlafen. Das konnte ich während der Methadonzeit super!
    Ich habe in deinem Blog u.a. gelesen, das bei einigen die Metastasen nach 5 Jahren trotz Nolvadex Tabletten wieder zurück oder aktiv wurden. Und das beunruhigt mich sehr.
    Wäre schön von dir eine Antwort zu bekommen.

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    • Hallo Patricia, ich habe das selbe Schicksal wie Sue und du, habe 5 Jahre Nolvadex genommen zusammen mit Zometa und Zoladex, der Brustkrebs ist exakt nach 5 Jahren wieder gekommen. Ich nehme nun seit ca 3 Monaten Methadon in Verbindung mit ibrance und hab ohne OP die Tumore in der Brust erfolgreich weg gebracht. (im MR der Brust ist nichts mehr nachweisbar) meine Knochenmetastasen sind nach wie vor da, aber ich hoffe, dass die nächste Knochenszynti keine Vermehrungen bzw. Vergrößerungen ergibt. Ich bin zu Methadon auch durch den Blog von Sue gekommen und bin ihr dafür sehr dankbar. Liebe Grüße aus Wien Andrea

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      • Hallo Andrea, ist schon recht verschieden was für Medikamente und in welchen Kombinationen sie abgegeben werden. Da hofft man einfach, dass der Onkologe den man hat alles richtig macht 😉. Wirklich mitreden kann ich noch nicht, da meine Krankheitsgeschichte erst vor 5 Monaten angefangen hat. Zum Glück kam der Knochenschmerz (ich hatte keinen Knoten, sondern es war im Gewebe), sonst wäre ich noch immer ahnungslos und die Leber wäre immer mehr befallen….
        Von meiner linken Brust wird überhaupt nicht gesprochen. Wie der Zustand ist, weiss ich gar nicht. Nimmst du den einfach so noch Methadon? Ohne das Du eine Chemotherapie machst? Ich muss schon sagen, als ich Methadon (während der Chemotherapie) nahm, hatte ich eine gute Zeit und konnte herrlich durch/schlafen. Beste Grüsse aus der Schweiz

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      • Hallo Patricia,
        Ich habe einen eigenen Blog und zwar
        Mybrustkrebs.blog

        Da kannst du einiges über mich lesen und mir dann dort antworten.
        Ich nehme Methadon in Verbindung mit meiner Chemotherapie und zwar in tablettenform IBRANCE heisst das chemo-Medikament, gibt es erst seit 13 Monaten in Österreich – mein onkologe hat es mir von Beginn an verschrieben und ich würde auch nicht operiert, weil ser Krebs bereits gestreut hat! Nun habe ich die Tumore doch mit ibrance und Methadon weggebracht…….

        Freu mich von dir auf meinem Blog zu lesen
        LG aus Wien Andrea

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    • Hallo Patricia,
      was Du jetzt bekommst, ist Tamoxifen. Das ist eine Antihormontherapie und gehört sozusagen zur „Nachsorge“. Also keine Chemotherapie und keine direkte Wirkung an Krebszellen. Damit wird im Prinziopr einfach ein Nährstoff für eventuell noch vorhandene Krebszellen reduziert. Das macht man üblicherweise in der Nachsorge für 10 Jahre (früher 5 Jahre)
      Ein Garantie gibt es leider bei überhaupt keiner Therapie und man hört bei allen Therapien immer mal von Heilung und eben leider auch vom Wiederkommen. Die Heilung liegt aber statistisch ganz weit vorne 🙂
      LG
      Sue

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      • Danke Sue für Deine Antwort. Ich verstehe nicht wirklich, weshalb man an meiner linken Brust (primär) nicht operiert? Mein Onkologe meint, das sei nicht nötig, da er schon gestreut habe. Kann er den nicht wieder von Neuem streuen? Ich weiss, die Antwort sollte mein Onkologe geben, aber die Ärzte sagen schon nur was sie müssen oder zucken mit der Schulter.
        Ich bin immer noch am Annehmen meiner „unheilbaren“ (was die Ärzte immer wieder betonen) Krankheit. Ich schlafe Nachts nicht mehr durch, da ich Schweissausbrüche habe und dann kann ich nicht mehr richtig einschlafen, da die „bösen Gedanken“ kommen. Und Medikamente darf ich ja auch nicht einfach jedes nehmen. Oder kannst Du was empfehlen?
        Am 06. Dezember lasse ich vom Gynäkologen meine Eierstöcke raus nehmen (zur Sicherheit und auch als Verhütung). Der meinte zwar man könnte dann das Nolvadex, gegen ein anderes Austauschen, nannte den Namen noch nicht. Als mein Onkologe darauf ansprach meinte der Nein, das Nolvadex werde beibehalten.
        Seit ich die Nolvadex Tabletten aber nehme, habe ich Geschmacksstörungen, Appetitlosigkeit und Taubheit an den Fingerspitzen an der rechten Hand. Habe es meinem Arzt auch gesagt, jedoch wird das nicht wirklich ernst genommen. Aber ich WILL und muss für mich und meine Familie (Mann, Sohn 14J., Tochter 16J.) stark sein und kämpfen.
        Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und viel Erfolg auf Deinem Weg. Grüessli Patricia

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  13. Hallo Patricia,
    bist Du mal in einem zertifizierten Brustzentrum gewesen ? Da würde ich mir eine Zweitmeinung holen, was die grundsätzliche Therapie angeht. Einfach alle Befunde mitnehmen und mal hören, was dort gemacht werden würde.
    Am Ende mußt Du selbst entscheiden welchen Weg Du gehst. Die Ärzte können nur beraten. Es geht um Dein Leben und Deine Lebensqualität und das mußt Du selbst entscheiden.
    Lieben Gruß
    Sue

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    • Hallo Sue,
      meine Grußmutter ist vor 1 1/2 an der wohl aggressivsten Form von Brustkrebs erkrankt. Ihr wurde eine Brust entfernt. Eine Chemo hat sie damals abgeleht (leider wusste unsere Familie davon nichts). Anfang diesen Jahres wurden Methasten in Lunge und Leber, sowie Knochen entdeckt. Auf meine Initiative und Drängen hat Sie eine Chemo begonnen und hat gleichzeitig Methadon genommen. In dieser Zeit hatte Sie starke Nebenwirkungen. Jedoch war die Therapie nach Abschluss erfolgreich mit nahezu vollständiger Auflösung der Methasten. Nun leider vor 2 Wochen der Schock, wieder Methastasen, diesmal im anderen Oberschenkel, Wirbelsäule und vermutlich auch Gehirn. Sie befindet sich derzeit im Krankenhaus und sowohl der leitende Oberarzt als auch Sie lehnen eine erneute Chemotherapie ab, weil Sie zu schwach ist dafür. Sie soll als nächstes in ein Hospiz kommen. Methadon nimmt Sie jedoch weiterhin. Ich kann mich damit jedoch absolut nicht abfinden. Was meinst du?

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      • Hallo Ronny,
        ich weiß nicht, wie alt Deine Großmutter ist und was sie schon alles durchgemacht hat. Ich kann nur von mir selbst erzählen und dem was ich beruflich in dieser Richtung erlebt habe.
        Es ist für die Menschen aus dem Umfeld manchmal schwer zu aktzeptieren wenn ein Leben auf das Ende zu geht. Das Entscheidende sollte nur der/die Betroffene selbst sein. Auch bei mir wird irgendwann man der Punkt kommen, an dem ich sage, jetzt ist gut, keine Therapie mehr. An irgendetwas muss ich am Ende ja auch sterben. Ich würde in dieser Situation dann ungerne für das „Leid“ der anderen verantwortlich fühlen und trösten müssen. Ich hätte gerne Menschen um mich, die bei mir sind und das aktzeptieren was geschieht. Am Ende möglichst keine Schmerzen haben, wünscht sich wohl jeder und keine möchte alleine sein. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen.
        Stay strong
        LG

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