Erinnerungen

Schon länger habe ich darüber nachgedacht, hier ein bestimmtes Foto zu posten. Die letzten Bilder von Susi hier waren für mich schlimm zu sehen. Obwohl wir lange keinen Kontakt und eine distanzierte Beziehung hatten, kann ich nicht runterscrollen und die OP Narben auf ihrem Rücken ansehen. Um einen positiven Kontrapunkt zu setzen, nun dieses:

Ganz grob 1974, Skiurlaub

Weihnachtszeit und Neuerungen

Es ändert sich wieder mal etwas hier. Dies ist eine Änderung, die wohl für viele sehr unerwartet sein dürfte. Dieser Blog wird ab sofort von Sue’s Sohn betreut, meiner Wenigkeit. Da ich sie immer als Susi ansprach und kannte, nie als Mama, das hat sie gehasst, lasst Euch nicht verwirren wenn ich von Susi spreche.

Ihr wäre das vermutlich mittelmäßig recht, dass der Blog nun in meinen Händen ist. Da ich weiß, wie wichtig ihr dieser Blog war, möchte ich mein Möglichstes tun, ihn in ihrem Andenken zu pflegen. Hier soll alles genau so bleiben, wie sie es erdacht und gestaltet hat 🙂

Meine Mutter war ein sehr besonderer Mensch und trotz aller traumatischer Erlebnisse bin ich heute froh und dankbar, dass sie meine Mutter war. Aufgrund der psychischen Erkrankungen war vieles nicht möglich, was ich von Freunden und deren Müttern kannte. Dafür konnte sie mir vieles vermitteln, das andere nie vermittelt bekommen sollten.

Im Kontakt mit der restlichen Familie stelle ich immer wieder fest, wie viel ihrer Andersartigkeit auch in mir steckt. Mittlerweile kann ich das, was sie mir mitgegeben hat, auch lieben und akzeptieren.

Nun naht die Weihnachtszeit, die Susi zutiefst verabscheut hat 😀 Ich kann Euch sagen, dass sie als junger Mensch Weihnachtsfeste erleben musste, an denen Loriot seine helle Freude gehabt hätte. Wenn Sie mir davon erzählte, habe ich stets Tränen gelacht. Für sie selbst wars weniger lustig. Das ist der Grund, warum unsere Weihnachten etwas nüchterner waren, aber mir hat es nie an etwas gefehlt 🙂

Wenn es mir angemessen erscheint, werde ich hier die ein oder andere Geschichte erzählen, die ich mit ihr erlebt habe und an die ich heute gerne zurück denke. Ich kann Euch sagen, dass wir ziemlich viel verrückten Scheiß gemacht haben.

Dennoch wünsche ich Euch eine schöne, gute Zeit. Gestaltet sie so, wie Ihr es Euch wirklich wünscht! Es freut mich, dass so viele Menschen an meine Mutter denken und Anteil an ihrem späten Leben und sterben nahmen. Meine Gedanken sind täglich bei ihr, aber ich versuche nicht melancholisch zu werden, das fand sie immer doof. Sie hat mir beigebracht, mich eher darüber zu freuen, dass es passiert ist anstatt über den Verlust betrübt zu sein.

Geburtstagswünsche

Heute hätte Sue Geburtstag, ich denke die letzten Tage so oft an sie. Vielleicht wollen einige von Euch Gedanken und Grüße hier lassen, ich habe darum ein paar Fotos von Zoutelande zusammen gesucht, wo Sue so gerne war. Für mich ist es immer noch unglaublich, dass sie nicht mehr hier ist. Sue, wo immer Du bist, es möge Dir richtig gut gehen!

Sue und ihr Meer

Ich habe in meinen Fotos gestöbert und das hier gefunden, aufgenommen 2018 in Zoutelande, ich wollte es Euch nicht vorenthalten. Das Foto macht mich glücklich und traurig zugleich. Abschied ist so schwer und ich kann es immer noch nicht glauben. Ich sende nachdenkliche Grüße aus dem Neanderthal. Passt alle auf Euch auf!

Abschied

Ich habe die traurige Aufgabe, Euch von Sue’s Tod zu berichten, sie bat mich schon vor vielen Monaten darum, sollte sie es eines Tages nicht mehr können, dann möge ich bitte alle ihre Follower, Freunde und Freundinnen informieren. Heute nun ist es so weit, ich muss Euch sagen, dass Sue Freitag Nacht im Krankenhaus gestorben ist.

Eine schwere Reha lag hinter ihr, sie musste danach erneut operiert werden, irgendwas war nicht in Ordnung. Die Schmerzen wurden dann tatsächlich weniger, aber leider hat eine sehr schwere Lungenentzündung alle Hoffnung zunichtegemacht.

Das soll es für heute erst einmal sein, Sue wollte, dass der Blog erhalten bleibt, sie wollte die vielen Informationen nicht verschwinden lassen, das war ihr sehr wichtig. Und Sue war so gerne am Meer, vielleicht kann ihre Seele nun ohne Schmerzen und Sorgen über das Wasser gleiten, ich wünsche es ihr so!

Gabi von den PortGeschichten

Unselbstständig und schmerzgeplagt ins neue Jahr

Nach den wunderbaren Tagen an der Nordsee in Holland haben sich meine Probleme an der Wirbelsäule derart verschlechtert, dass ich Anfang Oktober in die Notaufnahme des hiesigen Krankenhauses musste. Außer massiver Schmerzen am Rücken, hatte ich in beiden Armen und Händen Kraftverlust, Taubheitsgefühle und Mißempfindungen. Alles Anzeichen für eine Nervenschädigung an der unteren Hals- und oberen Brustwirbelsäule.

Ich wurde sofort stationär aufgenommen, CT, MRT folgten.

Ich erspare mir hier jetzt ganz viele Einzelheiten aus allen Etappen dieser Zeit. Ich bin noch traumatisiert von Vorgängen und Erlebnissen in den dann am Ende neun Wochen dauernden Krankenhausaufenthalt.

Ich bin mehrfach von den Schmerzen ohnmächtig geworden. Zuerst hieß es das es nichts zu operieren gäbe und man mich lediglich bestrahlen möchte. Dann gab es einen Krankenhauswechsel und doch eine Operation. Man hatte mehre pathologische Frakturen an den Wirbeln in Hals- und Brustwirbelsäule entdeckt und das konnte man nur operativ stabilisieren. Mein Kopf sitzt nun sozusagen auf Stangen und Schrauben.

Nachdem die Operationswunde so weit verheilt war und die Klammern entfernt werden konnten, folgte noch eine Strahlentherapie. Dann war klar, entweder ich komme jetzt alleine Zuhause wieder auf die Beine oder die nächste Station ist ein Pflegeheim oder ein Hospiz. Eine Reha wurde noch vor meiner Entlassung beantragt und ist inzwischen auch genehmigt. In ein paar Wochen geht es los.

Ich hoffe sehr, dass man mir dort helfen kann. Meine Hals- und Schultermuskulatur hat noch nicht begriffen wie der Kopf jetzt zu tragen ist. Es fühlt sich an als wäre mein Kopf um viele Kilos schwerer und säße an einer völlig anderen Stelle als früher. Ich kann einigermaßen Sitzen und platt auf dem Rücken liegen. Ich kann zwar ein paar Meter gehen, aber das strengt Hals und Schultern extrem an und macht Schmerzen.

So ziemlich das Erste was der Mensch nach seiner Geburt lernt, ist seinen Kopf zu halten. Danach macht man sich nie mehr Gedanken dazu. Ich fange jetzt neu damit an und mein Körper muss sich dann auch gleich noch an das ganze eingebaute Metall gewöhnen. Stangen und Schrauben sind aus Titan, damit kann ich weiterhin zum MRT und am Flughafen sollte es keinen Alarm geben . . . . (falls ich je nochmal an einen Flughafen komme) Mein Ziel und Ziel der Reha wird es sein, meine Autonomie wieder zu bekommen. Meine Kondition ist natürlich völlig weg. Mein Gewicht ist inzwischen an der Grenze zum Untergewicht. Der Kraftverlust in beiden Armen und Händen, schränkt mich bei vielen alltäglichen Dingen, zusätzlich ein.

Nur durch die Hilfe und Unterstützung von Freunden ist das Zuhause leben aktuell überhaupt möglich. Für einen Pflegedienst gibt es ja nichts zu tun. Man muss nichts verbinden und ich benötige keine Infusionen oder Spritzen. Da ist man ohne gute Freunde echt aufgeschmissen. Es geht zwar langsam voran bei mir, aber eben wirklich nur ganz langsam. Aufgeben ist keine Option, aber ob sich das alles am Ende gelohnt hat, steht in den Sternen. Ich bin ja, selbst wenn das alles wieder einigermassen in Ordnung kommt, danach nicht gesund und hinter der nächsten Kurve wartet sicher der nächste Knüller auf mich. Am Ende bleibt mir jetzt gar nichts anderes übrig, als zu versuchen wieder auf die Beine zu kommen.